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Klassische Homöopathie - was ist
das?
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Die klassische Homöopathie ist
eine eigenständige Heilmethode mit klar definierten Grundsätzen und
Gesetzmässigkeiten. Ihr Begründer, Samuel Hahnemann, war ein äusserst genauer und
gründlicher Beobachter. Bevor er seine Theorie zu den chronischen Krankheiten
verfasste, hatte er während 12 Jahren bei seinen Patienten Symptome und
Krankheitsverläufe peinlich genau notiert und ausgewertet. Aus diesen Beobachtungen hat er
die Grundsätze für sein
Heilsystem entwickelt und in seinem Hauptwerk, dem "Organon
der Heilkunst" festgehalten. Die wichtigsten Begriffe möchte ich nachfolgend
kurz erläutern. |
Die Lebenskraft
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Der Begriff der Lebenskraft ist zentral in der klassischen Homöopathie. Gemäss Samuel Hahnemann besteht die
Aufgabe der Lebenskraft darin, im Menschen ein inneres Gleichgewicht zu
erzeugen, damit er seinen Tätigkeiten ungehindert nachgehen kann. Die
Lebenskraft bezeichnete Hahnemann
als "geistartig", das heisst, nicht sichtbar und nicht messbar, zumindest nicht mit den uns
bekannten Instrumenten. Die Lebenskraft erkennen wir einzig am Resultat ihres
Wirkens. Kann sie unbehindert arbeiten, sind wir gesund und voller Lebensfreude und spüren nichts
Besonderes. Ist sie jedoch aus dem Gleichgewicht geraten, produziert sie - wie
ein Computerprogramm - Fehler(-meldungen), wir nennen dies Krankheitssymptome.
Diese Symptome können sich sowohl auf der körperlichen als auch auf der
psychischen Ebene ausdrücken.
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Krankheit und Gesundheit aus
homöopathischer Sicht
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Wenn wir gesund sind, kann unsere
Lebenskraft ungestört arbeiten und wir merken nichts davon. Ab und zu essen wir vielleicht etwas zuviel und
unser Organismus reagiert mit Übelkeit oder wir sitzen mit feuchten Kleidern im
Wind und erkälten uns. Im Normalfall kann die Lebenskraft solche akuten
Krankheiten ausgleichen. Sie produziert Symptome, wie zum Beispiel Fieber. Dies
soll uns dazu bringen auszuruhen, uns warm zu halten, zu trinken und zu
schlafen. In der Zwischenzeit kann sie in Ruhe unser Immunsystem auf Hochtouren
bringen und wir fühlen uns schon bald wieder besser.
So könnte es sein. Leider reagieren wir
meistens nicht so vernünftig. Wir müssen funktionieren, deshalb schenken wir den
ersten Symptomen keine Beachtung und leben weiter wie zuvor. Dann kann es
sein, dass sich aus einer Erkältung eine ernsthaftere Erkrankung entwickelt.
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Die Krankheitssymptome und ihre
Unterdrückung
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Krankheitssymptome sind also nicht da, um
uns zu ärgern. Sie sind Zeichen, die uns die Lebenskraft sendet. Wir sollen
durch sie darauf aufmerksam werden,
dass unser Organismus nicht mehr im Gleichgewicht ist. Krankheitssymptome nicht zu beachten
oder zu unterdrücken, ist also so sinnvoll, wie eine Warnlampe im Auto zu
übersehen oder sie, wenn sie uns zu sehr irritiert, ganz zu entfernen.
Krankheitssymptome werden von der
Lebenskraft nicht zufällig produziert, sondern folgen einer logischen
Gesetzmässigkeit (von aussen nach innen). Zuerst werden sie in einer für den Körper ungefährlichen
äusseren Ebene
auftreten, wie zum Beispiel auf der Haut. Oberflächliche Hautausschläge sind an sich
harmlos, für den betroffenen Menschen aber natürlich unangenehm. Verdrängen wir
die Krankheitssymptome von dieser ersten Ebene, wird die Lebenskraft ihre
Störung auf immer tieferen Ebenen zeigen müssen, bis sie sich irgendwann nicht
mehr selber ins Gleichgewicht bringen kann.
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Das Ähnlichkeitsgesetz und die Prüfung von
homöopathischen Arzneimitteln
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Hippokrates sagte, dass eine Heilung
entweder durch Einwirkung von Gegensätzlichem oder
Ähnlichem erreicht werde. Die klassische Homöopathie folgt dem zweiten Prinzip
und sagt, dass ein Arzneimittel bei einem kranken Menschen diejenigen Symptome
zu heilen vermag, die es bei einem Gesunden hervorrufen kann.
Homöopathische Arzneimittel werden geprüft,
indem gesunde Menschen das potenzierte Mittel über einen bestimmten Zeitraum
einnehmen und alle Symptome notieren, die bei ihnen in der Folge neu auftreten.
Alle aufgetretenen Symptome ergeben zusammen das "Bild eines Arzneimittels". Diese
Symptome werden im Laufe der Zeit durch Erfahrung bestätigt und allenfalls
ergänzt.
Der Vorgang der Arzneimittelprüfung zeigt auch,
dass es keineswegs ungefährlich ist, homöopathische Mittel über längere Zeit und
wiederholt einzunehmen, da sich die Symptome des Arzneimittels früher oder
später zeigen werden.
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Die Herstellung homöopathischer
Arzneimittel
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Die Ausgangssubstanzen für homöopathische
Arzneimittel können pflanzlicher, tierischer, mineralischer und menschlicher
Herkunft sein. C-Potenzen werden im Verhältnis 1:100, D-Potenzen im Verhältnis
1:10 mit Milchzucker versetzt oder in einer alkoholisch-wässrigen Lösung
verdünnt. Erst durch Verreibung oder Verschüttelung entsteht aus einer
Verdünnung ein potenziertes homöopathisches Arzneimittel. Diesen Vorgang nennt
man Potenzierung oder Dynamisation.
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